Geschichten und Vorfälle
Geschichten und Vorfälle
  • Am 25.05.1971 fing auf der Wappen von Hamburg im Küchentrakt eine Fritteuse Feuer - Großbrand. Zum Glück befand das Schiff noch auf der Reede, nicht weit von Helgoland. Nur in letzter Sekunde konnte so durch den Einsatz der Feuerwehr Helgoland ein weiteres Ausbreiten auf das gesamte Schiff verhindert werden. Der Schaden betrug daher "nur" 180 000 DM. Zum Dank überreichten Hadag-Vorstand Arend Wulff und Schiffskapitän Paul Fock der Feuerwehr wenig später eine weitere Wasserspritze und eine neue Schaumkanone.

Kapitän Fock (links) auf der Brücke der
Wappen von Hamburg
  • 1973 war die „Wappen“ nicht wiederzuerkennen. Anlässlich der Internationalen Gartenbauausstelllung ´73 (IGA) wurde das ganze Schiff mit Blumen bemalt. Das geschah mit tatkräftiger Unterstützung der Hamburger Bevölkerung. 


    Die geschmückte Wappen von Hamburg (rechts), © Cai Rönnau

  • Erwähnenswert ist auch der 25.06.1977. An diesem Tag verstarb 56 jährig der langjährige Kapitän der „Wappen“, Paul Fock, an Bord seines Schiffes. An diesem Sommerabend legte Kapitän Fock mit seinem Schiff backbords von der Cuxhavener Alten Liebe ab und begab sich in seine Kabine. In Hamburg angekommen wollte der damalige 1. Offizier Kapitän Rüdiger Werther seinen Chef zum Anlegemanöver an den St.Pauli Landungsbrücken wecken, fand ihn jedoch leblos in seiner Koje vor. Der herbeigerufene Bordarzt stellte einen plötzlichen Herztod fest. Kapitän Paul Fock war Cousin eines Seemannsdichters der Gorch Fock namens Johann Kinau, welcher im 1. Weltkrieg bei der Skagerakschlacht fiel. Er liegt auf dem neuen Friedhof Hamburg-Finkenwerder begraben, dort ziert ein Stein mit dem Motiv der „Wappen von Hamburg“ sein Grab.  


    Grabstein von Kapitän Fock auf dem neuen Friedhof Hamburg-Finkenwerder

  • 1984 wurde der NDR-Tatort „Haie vor Helgoland“ in wesentlichen Teilen der auf der Wappen von Hamburg gedreht. Ein Fall für Kommissar Paul Stöver alias Manfred Krug – dieser hatte einen Raubüberfall mit einem Toten aufzuklären. Ein tatsächlich stattgefundener Überfall auf die „Wappen“, vom 29.06.1970 verlief unblutig, wurde jedoch im Gegensatz zu dem im Krimi nie aufgeklärt. Bei diesem Überfall wurde der Postsack des Helgoländer Postamtes mit 282 000 D-Mark gestohlen.


    Szenenbild aus dem Tatort „Haie vor Helgoland“

  • Anfang der 90er Jahre, mit ca. 1300 Fahrgästen aus Hamburg kommend, kollidierte das Schiff mit der Cuxhavener Ro-Ro-Brücke. Dabei wurde das Vorschiff immens beschädigt. Hierbei entstand backbords ein ca. 8 m großes Leck. Nach Untersuchung durch die Schifffahrtspolizei wurde das Schiff für seeuntauglich erklärt. Die anschließende aufwendige Instandsetzung erfolgte in der Cuxhavener Mützelfeldtwerft. 

  • An einem Samstagabend hatte das Schiff auf der Rückfahrt mit Gästen aus Hamburg am Cuxhavener Steubenhöft eine Kollision mit einem russischen Frachter. Die „Wappen“ hat am Steubenhöft anlegen wollen, um die Gäste aus Hamburg von Bord gehen zu lassen, damit diese ihre Heimfahrt mit der Bahn antreten konnten. Beim Anlegemanöver wurde das Schiff von einer Windböe erfasst und gegen das russische Frachtschiff gedrückt. Dabei gingen das vordere Backbord-Rettungsboot und der dazugehörige Davit zu Bruch. Die „Wappen“ blieb dennoch seetüchtig – das Boot und der Davit wurden ersetzt. 

  • Am Sonntag, den 28.8.2000, sprang auf der Rückfahrt von Helgoland nach Cuxhaven ein 38 jähriger Hamburger in Selbstmordabsicht über Bord. Der Cuxhavener Seenotkreuzer „Hermann Helms“ und das Boot der Wasserschutzpolizei „Bürgermeister Brauer“ wurden alarmiert. Es gelang schließlich der Besatzung der „Wappen“, den Fahrgast mit einem Rettungsboot zu bergen. Mit einer knapp halbstündigen Verspätung erreichte die Wappen von Hamburg um ca. 19.05 Uhr das Cuxhavener Wappenkai. Der Mann wurde in das Cuxhavener Stadtkrankenhaus eingewiesen.

Der „Wappen“ letzter Weg
 
Am 10.04.2007 las ich zu meiner großen Betroffenheit in einer Fachzeitschrift, die „Wappen“ solle bei Tests mit neuartigen Torpedos zu einem Seeziel werden und in der Nordsee bei Helgoland versenkt werden. Auf Nachfrage verwies die Reederei-Sprecherin Frau Dettmers auf einen Scherz und versicherte, die „Wappen“ werde verkauft und auch nicht versenkt. Für meine Begriffe ein bitterböser Scherz – hatte man denn überhaupt nicht an die Gefühle der Menschen gedacht, die dieses Schiff „lieben“?

Desweiteren sprach ich am Abend des 11.04.2007 mit Herrn Kruse, Geschäftsführer der FRS, welcher mir bestätigte, dass Schiff gehe in „gute Hände“.

Am 31.05.2007 wurde die „Wappen“ an die Reederei Mercator Cruises (Karibik) übergeben, der neue Name lautete „Mercator II“.

Am 14.06.2007 wurde das Schiff in den Bremerhavener Fischereihafen überführt, wo es auseinander genommen wurde.

Ende Dezember 2008 wurde jeglicher Betrieb an der „Mercator II“ eingestellt und die Umbauarbeiten abgebrochen.

Frühjahr 2009: Das Schiff lag bis November 2010 in Bremerhaven, ohne Schornsteine und Masten – auch die Aufbauten wurden entfernt.

Am 01.11.10 wurde der Rumpf zum Abwracken an eine Werft in Esbjerg/Dänemark verkauft , da der Umbau gescheitert war.

Am 26.11.10 erfolgte die Überführung zur Abwrackwerft.

Vom 28.11.2010 bis zum 26.01.2011 wurden die Reste der „Wappen von Hamburg“ auf der Smedegarden Werft Esbjerg/Dänemark, verschrotttet.

Somit endet die Geschichte des einst größten und schönsten deutschen Seebäderschiffes in Esbjerg/Dänemark. Ein „Wappen“- Propeller steht nun vor der FRS –Zentrale in Flensburg.

Inzwischen ist der Fahrstand der "Wappen" im Deutschen Schifffahrtsmuseum in einem gesonderten Raum dauerhaft ausgestellt.
 
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